Einzelansicht
Bayern: Kultusministerium unterstützt Vollakademisierung der Logopädie!
Im Nachgang zum Forschungssymposium 2020 in Erlangen, das der dbl und der dbs gemeinsam seit 2012 veranstalten, wandte sich Sabine Degenkolb-Weyers, Leiterin der Berufsfachschule für Logopädie in Erlangen und Studiengangskoordinatorin des Modellstudiengangs Logopädie, an alle Parteien, Minister/innen und gesundheitspolitische Sprecher/innen, um mit Nachdruck die Vollakademisierung in der Logopädie zu fordern.
In diesem Schreiben wurde erneut darauf hingewiesen, dass in allen anderen europäischen Ländern bereits die hochschulische Ausbildung in der Logopädie die Regelausbildung darstellt. Die hochschulische Ausbildung ermöglicht eine evidenzbasierte Praxis und Theorie, die wissenschaftlich aufeinander abgestimmt sind, und stellt damit die qualitätsgerechte Patientenversorgung sicher. Forschung und Wissenschaftsweiterentwicklung in der Logopädie sind unabdingbar, um neue Wirkungsnachweise zu erbringen. In diesem Zusammenhang wurde auch auf die Gesetzesvorlage des Arbeitskreises Berufsgesetz verwiesen, die bereits im November 2018 fertigstellt wurde und die alleinige hochschulische Ausbildung für die Logopädie/Sprachtherapie vorsieht.
Bedingt durch die Corona-Epidemie erfolgte nun etwas verzögert die Antwort des Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Das Staatsministerium legt sich in seinem Brief darauf fest, die Vollakademisierung in der Logopädie zu unterstützen. Ebenfalls unterstützt wird die Forderung nach einer Vollakademisierung durch die Gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Christina Haubrich. Seitens der Studiengangsleitung in Erlangen konnte des Weiteren auch ein zielführendes Gespräch mit dem Parlamentarischen Geschäftsführer der FDP Fraktion im Bayerischen Landtag, Matthias Fischbach (Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultus) zur Umsetzung der hochschulischen Ausbildung in der Logopädie als Regelausbildung geführt werden.
Damit sind kleine weiterbringende Schritte auf dem Weg zur Vollakademisierung getan, da (endlich) ein Ministerium deutlich und klar seine „Pro“-Position zur Vollakademisierung mitteilt und Politiker/innen offen ihre ebenfalls positive Haltung zum Ausdruck bringen.
Bereits in dem Eckpunktepapier der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Gesamtkonzeption Gesundheitsfachberufe“, das am 5. März 2020 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) veröffentlicht wurde, wird empfohlen, die Vollakademisierung der Logopädie zu prüfen.
Azzisa Pula-Keuneke (dbl-Referat Bildung)