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„Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“
Stellungnahme von HVG und VAST zum Eckpunktepapier der Bund-Länder AG
Der Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e. V. (HVG) und der Verbund für Ausbildung und Studium in den Therapieberufen (VAST) haben ihre Stellungnahmen zu den am 5. März 2020 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) veröffentlichten Eckpunktpapier der Bund-Länder-AG „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“ vorgelegt. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme begrüßen beide Verbände den Willen von Bund und Ländern, die Gesundheitsfachberufe durch eine Neuordnung zu stärken, die Ausbildungen zukunftsgerichtet und bedarfsgerecht zu gestalten und des Weiteren Perspektiven für die berufliche Weiterentwicklung zu schaffen. Mit dem Eckpunktpapier werde die Bedeutung einer individuellen, evidenzbasierten therapeutischen Versorgung, die die Bereiche Therapie und Rehabilitation sowie Prävention und Gesundheitsförderung umfasst, unterstrichen.
Kritik hingegen äußern HVG und VAST hinsichtlich der im Eckpunktepapier dargestellten Schritte zur Neuordnung der Ausbildung. Beide Verbände fordern, die hochschulische Ausbildung als Regelausbildung für die Therapieberufe umzusetzen.
„Die zentralen Ziele der Ausbildungsreform, die Befähigung klinischer Praktiker*innen zu evidenzbasiertem Entscheiden und Handeln in der individuellen und interprofessionellen Patient*innenversorgung, sind nur durch eine hochschulische Ausbildung zu erreichen. Auch die Forschung zur Weiterentwicklung der Berufe und der therapeutischen Versorgung sind nur im hochschulischen Kontext möglich“.
Der Weg über eine Teilakademisierung und das Weiterbestehen einer berufsfachschulischen und einer hochschulischen Ausbildung sei nicht zielführend und gestalte sich sowohl ineffizient als auch kostenintensiv, da zwei Ausbildungsstrukturen finanziert werden müssten. Den Auf- und Ausbau primärqualifizierender Studiengänge als Regelausbildung könne in einem Zeitraum von 10 – 15 Jahren vollständig durchgeführt werden. Eine Anschubfinanzierung des Bundes könne dabei den Ländern die Einrichtung von Studiengängen erleichtern und zugleich käme der Bund seiner im Grundgesetz verankerten Zuständigkeit für die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen nach.
Die Einführung von Modellklauseln zur Erprobung hochschulischer Ausbildung in anderen Gesundheitsfachberufen sehen beide Verbände als positiv an. Bereits seit Einführung der Modellklauseln in die Berufsgesetze der Therapieberufe haben auch anderen Berufsgruppen, so beispielsweise der Verband der Diätassistenten - Deutscher Bundesverband e.V. (VDD), eine entsprechende Modellklausel gefordert.
Die Stellungnahme des HVG und des VAST wurde an Politiker auf Bundes- und Landesebene versandt. Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.
Azzisa Pula-Keuneke (dbl-Referat Bildung)