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Logopädie/Sprachtherapie: Geplantes Berufsgesetz soll Flucht aus dem Beruf stoppen!
(Frechen, 5. März 2020) „Eine einheitliche hochschulische Ausbildung muss zentraler Bestandteil der Eckpunkte für ein neues Berufsgesetz in der Logopädie/Sprachtherapie sein, die die Bundes-länder und das Bundesministerium für Gesundheit angekündigt haben.“ Dies fordert die Sprecherin des Arbeitskreises Berufsgesetz, Dietlinde Schrey-Dern, anlässlich des Europäischen Tages der Logopädie/Sprachtherapie, der am 6. März 2020 begangen wird.
Deutschland: Schlusslicht in Europa!
In allen europäischen Ländern ist die hochschulische Ausbildung mit mindestens einem berufs-qualifizierenden Bachelor selbstverständlich. Deutschland ist in Europa das einzige Land mit einer berufsfachschulischen Ausbildung und hinkt damit der professionellen Weiterentwicklung seit Jahrzehnten hinterher.
Deutschland: Fachkräftemangel & Berufsflucht
Laut Bundesagentur für Arbeit ist die Logopädie/Sprachtherapie offiziell ein Engpassberuf. „Trotz hoher Identifikation mit ihrer sehr eigenständigen und verantwortungsvollen Arbeit in Klinik und Praxis überlegen 50% der Berufstätigen nach nur fünfjähriger Tätigkeit, aus ihrem Job auszusteigen“, mahnt Schrey-Dern. Eine wissenschaftliche Untersuchung von 2017 belegt, dass der schlechte Verdienst und die mangelnden Möglichkeiten, beruflich weiterzu¬kommen, wesentliche Gründe hierfür sind.
Hochschulische Ausbildung für die Logopädie/Sprachtherapie
„Wir fordern die Gesundheitspolitiker/innen in Bund und Ländern auf, ein Berufsgesetz für alle 12 Berufe der Logopädie/Sprachtherapie zu schaffen, das die regelhafte primärqualifizierende hochschulische Ausbildung für alle Berufstätigen vorsieht und damit den aktuellen Anforderungen unserer Profession entspricht,“ so Schrey-Dern. Die aktuellen Rahmenbedingungen für den Übergang von der berufsfachschulischen in die hochschulische Ausbildung bis spätestens 2030 sind ideal: 50 Studiengänge für den Aus- und Umbau stehen dafür bundesweit zur Verfügung.
Hintergrund:
Der Arbeitskreis Berufsgesetz besteht seit Januar 2016. Die darin zusammen geschlossenen Verbände [Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl), Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie e.V. (dbs), Deutscher Bundesverband der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen e.V. (dba), LOGO Deutschland e.V., Bundesverband Deutscher Schulen für Logopädie e.V. (BDSL), Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V. (HVG), dbl-Bundesstudierendenvertretung (BSV), dbs-Dozentenkonferenz sowie Expert*innen von Modellstudiengängen] treten gemeinsam für die primärqualifizierende hochschulische Ausbildung im Bereich Logopädie/Sprachtherapie ein. Dabei steht die Formulierung Logopädie/Sprachtherapie für alle Handlungsfelder der Atem-, Stimm-, Sprech-, Sprach-, Hör- und Schlucktherapie.
V.i.S.d.P.: Arbeitskreis Berufsgesetz, c/o Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V., Augustinusstrasse 11a, 50226 Frechen, E-Mail: bildung@dbl-ev.de. Weitere Informationen: Dietlinde Schrey-Dern, E-Mail: schrey@dbl-ev.de.